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Berater

Viele psychosoziale Berufsgruppen arbeiten in Beratungsstellen, insbesondere Sozialpädagogen, Heilpädagogen und Psychologen. Die Arbeit in Beratungsstellen erfordert eine konkrete Unterstützung und Hilfestellung und eine zielgerichtete fokussierte Bearbeitung der Problembereiche.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Die Imaginationen sind in diesen Arbeitsfeldern gut nutzbar, da sich die Themen mittels der Symbolisierung verdichten und fokussieren. In den Imaginationen stellen sich die unbewussten Erfahrungen, Motivationen und Wünsche, aber auch die Lösungsideen dar. Durch die Nachbereitung der Imaginationen werden alle diese Aspekte in einem kognitiven Bearbeitungsprozess verstanden und weiterentwickelt: Was folgt aus der Imagination und welche konkreten Schritte wären für eine gute Lösung nötig?

Coaches

Coaching dient der Förderung des Selbstmanagements und der Personalentwicklung und zeichnet sich durch ein auftragsbezogenes Vorgehen, eine klare Zielsetzung und Zeitlimitierung aus. Dabei wird auf Ressourcen, Entwicklungsprozesse und mögliche Lösungen fokussiert. Im Coaching-Prozess geht es um konkrete Problemlösungen und Krisenbewältigungen, um Prävention z. B. Burn-out Prophylaxe und Work-Life-Balance und um die berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Imaginationen können im Coaching-Prozess in vieler Hinsicht hilfreich sein. So kann in Imaginationen durch eine emotionale Rekonstruktion von Problemszenen die eigene Position und die eigene Rolle im Team deutlicher gespürt werden, die Konflikte und unterschwelligen Wünsche und Ängste können wahrgenommen und die eigenen Fragestellungen präzisiert werden. Durch einen Rollentausch in der Imagination wird die Empathie für das Gegenüber gefördert und werden eigene dominante Copingmechanismen erlebt und erkannt. Alternative Verhaltensmöglichkeiten können imaginativ ausprobiert werden.

Es gibt eine Vielzahl von Imaginationsmotiven zur Ressourcenförderung, zur Konfliktklärung und Problembewältigung und zum Erkennen der eigenen Ich-Anteile. Die Imaginationen werden in einem reflektiven Prozess nachbereitet, die Erkenntnisse über sich selbst und das, was in der Symbolik ausgedrückt wird, dienen als Grundlage für die weitere Handlungsorientierung.

Anwendungsbeispiel

In einem sog. „Flash“ wird eine emotional aufgeladene Arbeitssituation imaginiert und es entsteht ein inneres Bild und eine Szene dazu. Eine Mitarbeiterin in einer leitenden Funktion schildert eine Konfliktsituation, in der ein Mitarbeiter in der Teambesprechung sich zunächst aggressiv verhält, dann trotzig zurückzieht, mit den Schultern zuckt und sich letztendlich verweigert. Sie imaginiert eine Arena in einem Zirkus, in der sie vor einem Löwen steht, der sie anbrüllt. Sie hält einen Reifen in der Hand und einen Zylinder. Die anderen Löwen schauen sie erwartungsvoll an. Der Löwe weigert sich, durch den Reifen zu springen. Sie erkennt, dass sich der Löwe vor den anderen Löwen nicht herablässt, von ihr dressiert zu werden und durch den Reifen zu springen. Sie wundert sich zunächst über den Zylinder in ihrer Hand und fühlt, dass sie ihn nicht aufsetzen will, da er nicht zu ihr passt und sich künstlich anfühlt wie eine Verkleidung, die ihr nicht entspricht. In der Nachbereitung versteht sie, dass der Mitarbeiter in der Situation in eine Beschämung geraten wäre, hätte er sich vor seinen Kollegen angepasst. Sie erkennt bei sich, dass ein autoritärer Leitungsstil wie ein Zirkusdirektor nicht zu ihr passt und sie sich eine andere Art der Konfliktlösung wünscht. Die Lösung der Nachbereitung ist, dass sie sich ihrer eigenen Ressourcen bewusst wird, wie sie zwischenmenschliche Konflikte löst und dass dieses dann mit dem Mitarbeiter in einer freundlichen und verständnisvollen Begegnung auch besser gelingt.

Ergotherapeuten

Ergotherapeuten verfolgen die Zielsetzung, Menschen jeglichen Alters zu unterstützen, Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten und bei Einschränkungen zu verbessern. Es wird Planungs- und Handlungsfähigkeit gefördert.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Im Rahmen der psychofunktionellen Förderung können durch Imaginationsarbeit besonders die sozioemotionalen Kompetenzen gefördert werden. Klienten berichten z.B. wieder über mehr Mut und Kraft, das Selbstbild wird positiver, Introspektionsfähigkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung werden gefördert. Statt sich auf Defizite zu konzentrieren, arbeiten die Patienten durch ressourcenorientierte Imaginationen an ihrer Zukunft und Stabilisierung. Im Rahmen von Gruppentherapien können die Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten gefördert werden, über kreatives, ausdruckszentriertes Arbeiten Beziehungen besser verstanden werden. Angemessene Anpassungsstrategien und bessere Problemlösungen können imaginativ gebahnt werden. Die Arbeit mit Imaginationen ist sowohl im ambulanten, als auch im klinischen Bereich sehr bereichernd.

Anwendungsbeispiel

Motivvorgabe „Heilsame Quelle“

KIP Die heilsame Quelle 2Ich hocke vor der heilsamen Quelle und genieße das kalte klare Wasser. Es schmeckt nach Metall und Eisen und ist durchsichtig. Ich kann den Boden der Quelle sehen. Ich halte beide Hände in das Wasser, so dass eine Welle entsteht. Je größer die Ringe werden, desto kleiner wird mein Schmerz oder Kummer. Eine kleine Libelle kommt, auch sie macht eine kleine Welle. Ich bekomme das gleiche Gefühl: je größer die Ringe werden, desto kleiner wird mein Schmerz und Kummer, bis er nicht mehr vorhanden ist. Schmetterlinge und Vögel fliegen umher. Die Quelle fließt aus einem großen Berg. Um sie herum stehen Bäume und geben ihr Schutz und Schatten. Dort wächst Moos, das fühlt sich sehr angenehm an. Zwischen den Bäumen steht ein Hirsch mit sehr großem Geweih und schaut mich mit seinen großen Augen an. Er läuft nicht weg, steht da und schaut zu mir herüber, das beruhigt mich sehr. Er kommt zu mir, steht neben mir und trinkt aus der Quelle. Das ist ein wunderschönes Gefühl für mich. Der Hirsch vertraut mir, gibt mir das Gefühl, hier ist alles sicher und hier gibt es kein Leid und keinen Kummer. Die Luft ist so sauber und rein, das Atmen fällt mir leicht und ich fühle mich wohl. Das heilende Wasser verhilft mir dazu, und mit einem guten und sicheren Gefühl kann ich wieder weggehen.

In einem tagesklinischen Setting wird eine Stabilisierungsgruppe mit ressourcenorientierten Imaginationen angeboten. Die Teilnehmer lernen in sechs Gruppensitzungen positiv getönte, konfliktfreie Imaginationen kennen. Diese werden durch verschiedene Motive angeregt: „Baum“, „ein Ort, an dem Sie sich ganz und gar wohlfühlen“, „eine heilsame Quelle“, „eine hilfreiche Gestalt“, „ein sicherer und geschützter Ort“ und „Tresor“. Die Motive dienen der narzisstischen Regeneration und Stärkung des Selbst sowie der Stärkung der Abgrenzungsfähigkeit. Die Gruppe leiten eine KIP-Therapeutin zusammen mit einer in Imaginationsbegleitung geschulten Ergotherapeutin (Absolventin des IFI-BS).

Die Imaginationen werden in der Gruppe besprochen, dann gemalt und mit der Ergotherapeutin am gemalten Bild nochmals nachbesprochen. Die Patienten profitieren sehr von der psychophysischen Entspannung und der Regeneration im Dienste des Ichs. Außerdem entwickeln ihre Symbolisierungsfähigkeit und einen Zugang zu ihrer positiven Erlebniswelt, zu ihren Gefühlen und Bedürfnissen. Indem sie durch die Begleitung immer wieder angeregt werden, die Imagination so zu verändern, dass es ihnen gut geht, wird die Selbstwirksamkeit gefördert. Dadurch, dass die Imagination im Sitzen erfolgt und nur ca. 5 Minuten dauert, wird die Regression begrenzt und als positiv und nicht ängstigend erlebt. Die Imaginationen werden strukturiert als sog. „stille Einzelimagination“ angeleitet, indem die Begleitung die Interventionen auf das Spüren in allen Sinnesqualitäten lenkt und dabei immer wieder darauf hinweist, dass der Patient das Bild so verändern kann, dass es ihm gut tut. Dadurch folgt jeder Patient seiner eigenen Vorstellung im Rahmen einer schützenden positiven Übertragungssituation, die als Modell für Affektregulation, Kontakt zu positiven Introjekten und Selbstfürsorge dient.

Ein weiteres Beispiel für eine ergotherapeutische Co-Therapie unter www.agkb.de „KIP in der Klinik“ – Asklepios Fachklinikum Göttingen.

Heilpraktiker

Die Tätigkeit des Heilpraktikers gründet sich auf Vorstellungen und Verfahren aus der Tradition der Naturheilkunde zur Feststellung, Linderung und Heilung von Krankheiten.

Häufig sind Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie spezialisiert und begleiten Klienten in Lebenskrisen und bei innerpsychischen und interpersonellen Konflikten.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Geführte Imaginationen können hilfreich am Beginn und im Verlauf der Behandlung sein, indem sie über die Symbolisierung Wünsche und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Die außergewöhnliche Ressourcenaktivierung durch die imaginative Arbeit unterstützt die Genesung und Widerstandskraft des Klienten. Psychosomatische Beschwerden können besser verstanden und gelindert werden.

Anwendungsbeispiel

Die Nutzung von Imaginationen - ein Gewinn für meine Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie

Wie oft bleibt eine Beratungssitzung oder auch eine Therapiestunde im Kopf stecken: Worte, reden, denken, nach Formulierungen suchen, manchmal treffende Sätze finden, die dann im Kopf bleiben und dort - wenn es gut läuft - nach und nach ihre Wirkung entfalten. Manchmal findet der Klient für seine Situation, sein Thema Wort-Bilder, es wird anschaulicher und damit verbunden ist ein erster Zugang zu Emotionen.

Es waren schon viele Stunden mit Zuhören und aufbauenden Sätzen meinerseits vergangen, die verzweifelte und traurige Klientin, die die Trennung von ihrem langjährigen Ehemann mithilfe einer Lebensberatung akzeptieren lernen wollte, kam aus dem Klagen nicht heraus. Der Umzug aus dem gemeinsamen Haus in eine kleine Wohnung stand an. Außer dem Verlust, den dieser Umzug mit sich brachte, konnte sie nichts mehr fühlen. Ich schlug ihr vor, dass wir, nachdem wir das Thema "Verlust" nun von allen Seiten (sprachlich) angeguckt hatten, doch mal was anderes ausprobieren könnten: Ich erklärte ihr den Vorgang des Imaginierens und sie willigte ein. Nach einer Einstimmung (angeleitete Entspannung) ließ ich sie eine Blume imaginieren und bat sie anschließend, das, was sie in dem Tagtraum gesehen hatte, zu Hause zu malen und das Bild beim nächsten Treffen mitzubringen. Ich war erstaunt, wie lebendig sie beim nächsten Treffen vom Malen und den Veränderungen berichtete, die sie beim Anfertigen des Bildes vorgenommen hatte. Nachdem sie für ihre Blume zuerst eine viel zu große Vase gezeichnet hatte, hatte sie auf einem zweiten Bild ein passendes Behältnis gemalt und die Blumenvase stand auf einem großen Tisch, von dem sie während des Tagtraumes nichts erzählt hatte. Es bedurfte kaum der Nachfragen, sie erzählte freudig von dem Tisch, den sie auf jeden Fall in ihrer neuen, eigenen Küche haben wollte, wie gerne sie dort dann Gäste bewirten wollte, ihren Morgenkaffee trinken würde und all die Listen und Zettel schreiben würde, mit denen sie alles Weitere planen könnte. Der innere Vorentwurf für ein freudiges Erleben der Veränderung war durch die Imagination entstanden.

Heilpädagogik

Die Heilpädagogik bietet pädagogisch-therapeutische Hilfe für Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten bzw. Verhaltensstörungen oder mit geistigen, psychischen, körperlichen und sprachlichen Beeinträchtigungen sowie deren Umfeld an.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Imaginationen können in vielen Prozessen als unterstützende, ressourcenaktivierende und prozessfördernde Methode angewendet werden.

Anwendungsbeispiel

Erfahrungsbericht Heilpädagogik/Beratungsstelle

Als Diplom Heilpädagoge mit systemtherapeutischer Zusatzausbildung arbeite ich in einer Nebenstelle einer Erziehungsberatungsstelle mit Kindern, Jugendlichen und ihren zentralen Bezugspersonen.

Die Imaginationen werden hauptsächlich in der Einzelarbeit eingesetzt.

Bei Kindern ab Grundschulalter eignen sie sich auch zu diagnostischen Interventionen, um den „Themen“ der Kinder Raum zu geben und einen Zugang zu ihren Bedürfnissen zu ermöglichen. Darauf aufbauend erfolgt die Arbeit mit Imaginationen in der Beratung. Weiterhin hat sich die Methode in der Arbeit mit Jugendlichen und auch jungen Erwachsenen bewährt und wird sehr gut angenommen. Im Hinblick auf die Themen: Ablösung von der Herkunftsfamilie, Entwicklung der Autonomie und der Reifung der Identität bieten die Imaginationen hervorragende Möglichkeiten zur Stabilisierung und Entwicklung eigener Lösungsansätze. Auch schwierige Lebensereignisse wie Tod, Trauer und Trennung können gut bearbeitet werden. Meine Erfahrung ist, dass das individuell Unbewusste über die Bildsprache in einen neuen Kontext gestellt wird, um anschließend durch wertschätzend einfühlsame Begleitung dem Klienten viele Steuerungsmöglichkeiten zu Verfügung zu stellen. In diesem schöpferisch, reflexivem Prozess bilden sich Ressourcen zur Bewältigung aktueller Krisen.

In der Arbeit mit sehr problembelasteten Familien werden häufig schwierige Familienkonstellationen in die nächste Generation tradiert. Wir haben gute und heilsame Erfahrungen mit Müttern, die im Hinblick auf die Bindungsprobleme zu ihren eigenen Kindern durch die Intervention einer gestuften Altersregression über die Introspektion hinausgehend eine deutlich bessere Ansprechbarkeit für die Bedürfnisse ihrer Kinder erreichen können. Zudem entsteht eine Kompetenz in der Nähe - Distanz Regulierung und in der Handlungsfähigkeit.

Kunsttherapeuten

In der Kunsttherapie werden nonverbal über den kreativen Ausdruck und dessen Gestaltung vorbewusste Inhalte in das Bewusstsein gefördert. Der tiefe Symbolcharakter der entstanden Werke kann in der Therapie dann fruchtbar genutzt werden.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Die Kunsttherapie nutzt Imaginationen, die im Gestaltprozess unbewusst die Hand des Klienten führen. Im wechselseitigen kreativ-therapeutischen Prozess werden die Symbole und Hinweise als auch die entstehenden Affekte verbalisiert oder weiter gestalterisch umgesetzt. Eine aktiv eingeleitete und begleitete Imagination kann gezielter und bewusstseinsnaher den Prozess fördern und dem Klienten auf der Bild- und Symbolebene ein tieferes Verständnis vermitteln. Hemmungen werden durch den Entspannungszustand während der Imagination abgebaut, sodass es den Klienten meist leichter fällt, sich auf den gestalterischen Prozess einzulassen.

Geführte Imaginationen sind eine sehr gute Ergänzung zu einer kunsttherapeutischen Behandlung.

Anwendungsbeispiel

In der Kunst drückt sich innerliches Geschehen aus, sei es in Bildern, Skulpturen oder in Sprache. Der Kontakt mit Werken der Kunst regt umgekehrt auch an, bringt Seelisches zum Klingen.

Imaginationen lassen sich auffassen als kleine private symbolische Ausdrucksversuche. Dies gilt schon für die Imagination selbst. Über empathisch begleitete Imaginationen lässt sich ein Zugang zu verschütteten Aspekten der Erlebniswelt herstellen.

In der weiteren Gestaltung (z. B. Malen, Skulptur aus Ton oder Holz) gilt dies umso mehr. Es ist eine weitere Ausdrucksgestaltung. Das Besondere der Kunsttherapie liegt in der Gestaltung und dem Umgang damit. Während des Vorgangs, z. B. des Malens, spielen immer wieder Imaginationen eine Rolle, die mit dem Thema verbunden sind. Inneres wird bei der Gestaltung noch mehr aus-gedrückt, nach außen „gedrückt“. Imaginationen und Gestaltung fördern sich gegenseitig in einem kreativen Wechselprozess. Das innere Erleben in Imaginationen wird über das Produkt fixiert und sichtbar. Schließlich geht es um gemeinsame Betrachtung, um die Resonanz, die das Produkt hervorruft, wenn es anderen, z.B. der Kunsttherapeutin gezeigt wird. Im Dialog wird es weiter umkreist und erschlossen. Eigene Hemmungen und die damit verbundenen inneren Bilder werden be-greifbar ebenso wie unentdeckte und vernachlässigte Potentiale.

Für die kunsttherapeutische Praxis entsteht mithilfe der Imagination ein tieferes Verständnis für innerseelische Prozesse und Symbolik.

Gesundheits- und Krankenpfleger

Gesundheits- und Krankenpfleger/innen betreuen und versorgen kranke und pflegebedürftige Menschen, führen ärztlich veranlasste Maßnahmen durch, assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen und dokumentieren Patientendaten.

In vielen Spezialgebieten wie Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Traumatherapie, Schmerztherapie, Psychoonkologie und Palliativmedizin nehmen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen wichtige bezugstherapeutische Arbeiten wahr.

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Wohltuende und ressourcenstärkende Imaginationen führen bei Patienten zu einer psycho-physischen Entspannung und zu einer Aktivierung von positiven, inneren Erlebnissen. Innerpsychische Stabilisierung und Strukturaufbau werden gefördert.

Es gibt eine Vielzahl von Imaginationen und Motiven, die diese psychophysische Entspannung anregen wie z.B. „die heilsame Quelle“ oder „eine Landschaft, die mir körperlich und seelisch gut tut“. Zu speziellen Themen finden auch Sonderseminare statt.

Logopäden

Die Logopäden sind die Experten für Kommunikationsfähigkeit. Sie arbeiten in den Bereichen der Prävention, Früherkennung, Frühförderung und Rehabilitation.  

Einsatzmöglichkeiten geführter Imaginationen

Die Arbeit mit Imaginationen kann hierbei eine gute methodische Ergänzung sein, mit der Ich-stützende und ressourcenorientierte Aspekte fokussiert werden können. Über die Imaginationen können Sprache, Sprachausdruck und Affektmodulation wieder entdeckt werden. Sprache kann wieder in Fluss kommen.

Anwendungsbeispiel

Eine Frau berichtet, dass ihre Stimme immer rau, heiser und belegt ist und dass sie nicht mehr singen kann. Die Imagination „Inspektion des Körperinneren“ führt sie zu ihren Stimmbändern. Diese sind wie Holzbalken, starr und bei der Berührung hart, werden bei der Berührung lebendiger. Als Idee möchte sie gerne balancieren auf den Balken, diese verändern sich im Kontakt zu einer beweglichen Form, wie ein Gummiband. Sie läuft, schwingt, tanzt auf dem Gummiband und erlebt Freude und schwungvolle Bewegung. Dieses kann sie lange auskosten. Bei der nächsten Begegnung berichtet sie, dass ihre Stimme in Bewegung gekommen ist und dass sie sich wieder traut, in den Chor zu gehen.

Seelsorger

Die Arbeit mit Imaginationen in der Seelsorge kann zu einer inneren Stärkung, zur Aktivierung von hilfreichen positiven Erfahrungen verhelfen. Es gibt Imaginationsmotive, die eine spirituelle Kraft und Tiefe haben, von der sich der Imaginierende vorher keine Vorstellung gemacht hat. Im schützenden annehmenden tröstlichen Kontakt zu inneren Symbolgestalten liegt ein großes Potential der Unterstützung in Belastungssituationen.

Beispiele sind Begegnungen mit einer hilfreichen Gestalt, Begegnung mit einer weisen oder heilsamen Gestalt, ein geschützter Ort, der Ort der Einkehr, oder andere Motive, die eine innere Stärkung und Beruhigung ermöglichen oder auch eine spirituelle Erfahrung widerspiegeln können.

Supervisoren

Supervision wird in vielen psychosozialen Arbeitskontexten benötigt und angewandt. Es gibt die fach- und fallbezogene Supervision und die Supervision als Selbsterkenntnis und Selbstreflexion. Imaginationen können diesen Prozess bereichern, indem sie über sog. Gegenübertragungsimaginationen die eigenen unbewussten Anteile an dem Prozess symbolisieren helfen und die Empathie für das Gegenüber und das Verständnis für die eigenen Anteile fördern helfen.

Es gibt eine Vielzahl von imaginativen Motiven, die interpersonelle und systemische Anteile mit einbeziehen und in denen sich diese Symboliken niederschlagen. Durch die Imaginationen kann eine klarere Sicht auf die Situation und die Aufgaben entstehen: die eigene Rolle kann mit Bezug auf die Anforderungen und Spielräume reflektiert werden.